Auf der außerordentlichen Vertreterversammlung der Wohnungsgenossenschaft Gartenstadt Hamburg eG stimmte am 21. April eine deutliche Mehrheit (44:20) der Vertreter der Vorlage von Vorstand und Aufsichtsrat zur Entwicklung der sogenannten Dreiecksfläche zu. Das vorgelegte Entwicklungskonzept beinhaltet drei Grundsatzgruppen, die sich mit dem Schutz der betroffenen Bewohner, einem Rahmen für die Neubebauung nach Rückbau von leerstehenden Gebäuden und einem Bekenntnis zur denkmalgeschützten Gartenstadtsiedlung befassen.
Bei der Dreiecksfläche handelt es um eine ca. 33.000 Quadratmeter große Fläche mit 34 Wohneinheiten (davon 27 bewohnt) in 15 Häusern entlang der U-Bahnlinie, zwischen Berner Heerweg, Saseler Straße und Meiendorfer Stieg. Die starke Sanierungsbedürftigkeit vieler Häuser auf dieser Fläche, ist seit einigen Jahren Gegenstand kontroverser Diskussionen, in deren Folge unter anderem technische Untersuchungen verschiedener Gutachter und diverse Informationsveranstaltungen für die Genossenschaftsmitglieder durchgeführt wurden.
Nach Auswertung und sorgfältiger Analyse aller Details stellten sich die anfallenden Sanierungskosten so dar, dass sie nahezu Neubaupreise erreichen, wobei aber die Gebäude weiter deutlich hinter dem aktuellen Baustandard zurückbleiben würden. Darauf basierend formulierten Vorstand und Aufsichtsrat in ihrem Antrag ein Konzept zur behutsamen Entwicklung der Dreiecksfläche. Die nun erfolgte Annahme des Konzepts stellt einen wichtigen Schritt für alle Beteiligten dar.

Behutsame Neuentwicklung

Behutsame Entwicklung bedeutet, dass es nicht um die schnelle Schaffung von Bauflächen um jeden Preis geht. Alle betroffenen Bewohner behalten ihr lebenslanges Wohnrecht. Wer dennoch umziehen möchte, wird bevorzugt mit Wohnraum versorgt. Je nach Entwicklung auf der Dreiecksfläche und der jeweiligen finanziellen Situation der Genossenschaft wird unter fortgesetzter Beteiligung der Mitglieder eine schrittweise Erneuerung des Quartiers erfolgen, die sich über mehrere Jahre hinziehen wird. So ergibt sich die Möglichkeit zusätzliche Wohnungen und neue genossenschaftliche Wohnformen zu schaffen.
Darüber hinaus beinhaltet das Konzept ein klares Bekenntnis zum langfristigen Erhalt der denkmalgeschützten Gartenstadtsiedlung ohne Verdichtung der Bebauung.

Entwicklungskonzept